Landau-Niveaus (früher schrieb man Landau-Niveaux heute vielleicht Landau-Nivos) Das Elektron im homogenen B-Feld zeigt erstaunliche Eigenschaften - jedenfalls quantenmechanisch. Wenn man sie ernst nimmt, bekommt man dafür den Nobelpreis (ganz oder gebrochen)! Wir beginnen mit den einfachen Übungen, den 'Landau-Niveaus': Landau-Lifschitz III, S. 443 Die Wellenfunktion für einen Elektronenzustand im homogenen B-Feld ist die Wellenfunktion des harmonischen Oszillators (endlich einmal eine sinnvolle Anwendung des harmonischen Oszillators in der Quantenphysik :-): > chi:=(n,xi)->1/sqrt(ah*2^n*n!)*exp(-(xi^2/2))*H(n,xi); Die Hermiteschen Polynome gibt es im Package 'orthopoly' > with(orthopoly): Zum Beispiel > H(17,x);
Oder > chi(10,xi); Dabei ist > ah:=sqrt(hq/(m*omega)); und die Zyklotronfrequenz > omega:=e*B/(m*c); Also > chi(n,z); mit der Variablen > xi:=(y-y0)/ah; sowie > y0:=-c*px/(e*B); Also > chi(n,xi); Die Masse fällt demnach heraus und wir nehmen für die Naturkonstanten jeweils 1: > hq,e,c:=1,1,1; > chi(n,xi); Tests: > px:=1:B:=1: > chi(3,xi); > plot(chi(3,xi),y=-5..5); Wahrschinlichkeitsdichten: > B:=1: > plot([seq(chi(n,xi)^2,n=0..3)],y=-8..8); Die Bedeutung von px und y0 muß noch interpretiert werden. Wir wählen vorläufig px (den Impuls in x-Richtung) gleich Null und ändern versuchsweise das B-Feld etwas. > B:=0.5:px:=0: > plot([seq((y-y0)^2*chi(n,xi)^2,n=0..3)],y=-8..8); Man kann auch die Maxima von bestimmen: > solve(diff(chi(3,xi)^2,y)); Wie müssen wir normieren? > px:=10:B:=4: > int(chi(5,xi)^2,y=-infinity..infinity); Das ist unabhänig von B und px, jedenfalls liefert Maple hier 'für alle' Einsetzungen von B und px . Wie ändert sich die Lage der Maxima mit B? > px:=0:B:='B': > plot3d(chi(3,xi)^2,y=-4..4,B=0.001..2,axes=framed,grid=[50,50],orientation=[-115,50]); Eine andere Art der Darstellung: > plot3d(chi(3,xi)^2,y=-4..4,B=0.001..2,axes=framed,grid=[50,50]); Dabei gilt für den feldfreien Fall: > limit(chi(3,xi)^2,B=0); Klassischer Radius aus Energie: > B:='B':m:='m':omega; > n:='n':E:=(n+1/2)*hq*omega; > rq:=simplify(sqrt(2*E/m)/omega); Das ist abhängig von m! Aber wir vereinfachen: > m:=1:rq; Zum Vergleich die klassische Aufenthaltswahrscheinlichkeit awals Kehrwert der Geschwindigkeit, berechnet aus der kinetischen Energie des harmonischen Oszillators. > aw:=1/sqrt(rq^2-y^2)/Pi; Die Normierung erhält man z.B. so: > r0:='r0':int(1/sqrt(r0^2-y^2),y=-r0..r0); > r0:=2: > int(1/sqrt(r0^2-y^2),y=-r0..r0); und das ist unabhängig von r0 (wie man durch Einsetzen von verschiedenen Werten für r0 leicht beweisen kann :-). Darstellung der quantenmechanischen Verteilung und Vergleich mit den klassischen Größen aw und rq(χ) ist jetzt korrekt mit normiert. > px:=0:B:=1:n:=40:evalf(rq); > display(plot(chi(n,xi)^2/sqrt(Pi),y=-1.2*rq..1.2*rq,numpoints=500),plot([[rq,0],[rq,1]],color=blue),plot([[-rq,0],[-rq,1]],color=blue),plot(aw,y=-0.99*rq..0.99*rq,color=black),view=[-1.2*rq..1.2*rq,0..1]); Man erahnt den Übergang von der Quantenphysik zur klassischen Physik, aber vielleicht kann man ihn so leichter nachvollziehen: > n:='n': > display([seq(display(plot(chi(n,xi)^2/sqrt(Pi),y=-1.2*rq..1.2*rq,numpoints=500),plot([[rq,0],[rq,1]],color=blue),plot([[-rq,0],[-rq,1]],color=blue),plot(aw,y=-0.99*rq..0.99*rq,color=black),view=[-1.2*rq..1.2*rq,0..1]),n=0..40)],insequence=true); Tja - auch für n = 40 scheint da noch ein 'kleiner Rest des Elektrons' innerhalb der Kreisbahn zu bleiben. Wie soll man sich das Landau-Elektorn überhaupt räumlich vorstellen? Einfach rotationssymmetrisch? > n:=10:r:='r': > plot3d([y*cos(theta),y*sin(theta),chi(n,xi)^2],y=0..1.5*rq,theta=0..2*Pi,axes=framed,grid=[30,40]); Das wäre ziemlich klassisch gedacht. Quantenmechanisch sieht es eher so aus, > plot3d([x,y,chi(n,xi)^2],y=-1.5*rq..1.5*rq,x=0..2,axes=framed,grid=[100,2]); weil mit Vorgabe des Impulses in x-Richtung (hier ) der Ort des Kreismittelpunktes in x-Richtung unbestimmt wird. Und wie sieht - nebenbei gefragt - eigentlich der Term der Wellenfunktion für große n aus? > sort(chi(60,xi));
Das ist Computer-Algebra! Etwas kompakter... > sort(evalf(chi(60,xi)));
Nach so viel Computeralgebra sollten wir noch ein paar einfache Rechnungen anstellen. Welche Quantenzahlen gehören denn zu einem 'makroskopischen Landau-Zustand'? Zur Beantwortung dieser Frage benötigen wir zunächst die Naturkonstanten. > restart: > hq:=evalf(4.136/2/Pi*10^(-15)); # eVs > e:=1.6*10^(-19); # C > m:=9.1*10^(-31); # kg Eine Gleichung für die Quantenzahl (die Nullpunktsenergie vernachlässigen wir großzügig): > n:=E/(hq*omega); # E in eV Die Zyklotronfrequenz > omega:=e/m*B; # B in Tesla Und als zusätzliche Information den Radius der Bahn > r:=sqrt(2*E/(omega*B)); Wir nehmen ein Zahlenbeispiel (B in Tesla, E in eV): > B:=0.01:E:=1000:'B'=B*Tesla;'E'=E*eV;'omega'=omega*Hz; 'r'=evalf(r)*'m';'n'=round(n); Auf Deutsch: Zu einer makroskopischen Bewegung mit einem Radius von 1cm gehört eine Quantenzahl von Achthundertvierundsechzigmillionenunddreizehntausendneunhundertsiebenunddreißig. Und die klassische Antreffwahrscheinlichkeit sieht so aus: > aw:=1/sqrt(r^2-y^2)/Pi; > plot(aw,y=-r..r); Leider konnte ich bis heute Maple nicht dazu bewegen, in endlicher Zeit zu zeichnen. Es sollte aber ganz ähnlich aussehen. Siehe auch: Schrödingers Oszillator |
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