Licht im Metamaterial
Ergänzung zu
Licht im Medium
Wenn man das Schlagwort 'Medienzeitalter' hört, denkt man an Presse,
Rundfunk, TV, Internet,...
Nur wenige denken dabei an die Physik des 'Lichts im Medium', die das
'Medienzeitalter' erst ausgelöst hat, und weiter revolutionieren wird - jedenfalls
physikalisch. Das Zauberwort für die weitere Entwicklung heißt Nanooptik:
natürliche Medien (für Licht) werden in rasantem Tempo durch Metamaterialien
ergänzt. Mit diesen Metamaterialien kann man inzwischen Lichtwellen so
beeinflussen, wie das früher nur für Radiowellen möglich war. Einer von vielen
Aspekten ist dabei die Ausbreitung von Licht (Geschwindigkeit, Brechung) im
Medium.
Die folgenden Animationen sollen in aller
Kürze vermitteln, dass mit dieser Entwicklung
auch für viele Physiker (und erst recht
Physiklehrbücher) herkömmliche Grenzen
überschritten (oder besser unterschritten)
werden. So muss z.B. der Brechungsindex nicht
mehr größer 1 sein...
Wir beginnen mit der vertrauten Situation. Für den (relativen)
Brechungsindex n=2 z.B. sind Wellenlänge und
Phasengeschwindigkeit im Medium halb so groß wie im Vakuum. |
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Der Brechungsindex 1 ist nicht besonders interessant und deshalb nicht
dargestellt. Aber für den Brechungsindex 1/2 müssen dann Wellenlänge und
Phasengeschwindigkeit doppelt so groß sein wie im Vakuum. |
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Ebenso für n=1/4 |
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und n=1/8 |
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Aber was passiert für n=0? Dann müssten ja Wellenlänge und
Phasengeschwindigkeit unendlich groß werden? Stimmt! Aber keine Angst,
das ist kein Widerspruch zur Relativitätstheorie. Es gibt auch schöne
Experimente dazu:
On-chip zero-index metamaterials, DOI: 10.1038/NPHOTON.2015.198 |
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Und für negative Brechungsindizes läuft die Welle im Medium rückwärts. |
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Der Energietransport (Poyntingvektor) behält aber seine Richtung bei. |
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Wir ändern den Parameter der Animation: |
Nebenstehend wird zu einer festen Zeit (t=0) der Brechungsindex
von 1 nach -1 geändert. |
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